{{Taxobox
| Taxon_Name = Affen
| Taxon_WissName = Anthropoidea
| Taxon_Rang = Teilordnung
| Taxon_Autor = , 1864
| Taxon2_Name = Trockennasenprimaten
| Taxon2_WissName = Haplorrhini
| Taxon2_Rang = Unterordnung
| Taxon3_Name = Primaten
| Taxon3_WissName = Primates
| Taxon3_Rang = Ordnung
| Taxon4_WissName = Euarchonta
| Taxon4_Rang = ohne Rang
| Taxon5_WissName = Euarchontoglires
| Taxon5_Rang = Überordnung
| Taxon6_Name = Höhere Säugetiere
| Taxon6_WissName = Eutheria
| Taxon6_Rang = Unterklasse
| Bild = Abuko monkey.jpg
| Bildbeschreibung = (''Chlorocebus sabaeus'')
}}
Die '''Affen'''
(Anthropoidea, Simiae
oder Simiiformes),
auch als ?Eigentliche Affen?,
?Echte Affen?
oder ?Höhere Primaten?
bezeichnet, sind eine zu den gehörende Verwandtschaftsgruppe der . Traditionell wurden sie den ?? gegenübergestellt, jedoch sind sie mit den näher verwandt als mit den übrigen Vertretern dieser Gruppe. Sie teilen sich in die und die auf, zu denen auch der gehört.
Merkmale
Die Größe der Affen schwankt zwischen dem , mit einer Kopf-Rumpf-Länge von rund 12 bis 15 Zentimetern und einem Gewicht von rund 100 Gramm, und den , die stehend bis zu 1,75 Meter hoch werden und ein Gewicht von 200 Kilogramm erreichen können, sowie den en mit einer Körpergröße von durchschnittlich 1,60 bis 1,80 Metern, in Einzelfällen auch mehr als 2,00 Metern. Einige Arten haben einen ausgeprägten , wobei die Männchen mancher Arten doppelt so schwer wie die Weibchen sein können und sich auch in der Fellfarbe unterscheiden können. Ihr Körper ist meist mit bedeckt, dessen Färbung von schwarz über verschiedene Braun- und Grautöne bis zu weiß variieren kann. Die Handflächen und Fußsohlen sind meistens unbehaart, manchmal auch das Gesicht. Die Augen sind groß und nach vorn gerichtet, womit ein guter Gesichtssinn einhergeht. Als ist ihr hingegen unterentwickelt.
Da die meisten Arten Baumbewohner sind, sind ihre Gliedmaßen an die Lebensweise angepasst. Die Hinterbeine sind fast immer länger und stärker als die Vorderbeine (Ausnahmen sind die und die nicht-menschlichen ) und tragen den größeren Anteil der Bewegung. Die Finger und Zehen sind an das Greifen angepasst. Merkmal aller Arten (mit Ausnahme des Menschen) ist die (den anderen Zehen gegenüberstellbare) Großzehe. Auch der Daumen ist manchmal opponierbar, bei Arten, die sich hangelnd durch die Äste bewegen, ist er jedoch zurückgebildet. Die jeweils fünf Strahlen der Gliedmaßen (Finger und Zehen) tragen in den meisten Fällen Nägel statt Krallen. Der Schwanz ist meist lang und dient vorrangig als Balanceorgan. Einige Neuweltaffen haben einen ausgebildet. Bei den n und einigen anderen Arten ist es allerdings zu einer Rückbildung des Schwanzes gekommen.
Verbreitung und Lebensraum
Die heute mit Abstand individuenreichste Affenart ist der Mensch, ein besiedelt und ist auch weltweit das Säugetier mit der größten Population.
Die übrigen Affenarten sind in den tropischen und subtropischen Regionen s, s und s verbreitet, wobei die ältesten fossilen Funde ? zum Beispiel '''' ? rund 45 Millionen Jahre alt und nur aus Asien belegt sind. In Amerika reicht das Verbreitungsgebiet der Affen vom südlichen bis ins nördliche . In Afrika sind sie weitverbreitet, die größte Artendichte gibt es südlich der . Auf gibt es keine Affen außer dem Menschen, hier sind die Primaten ansonsten nur durch die vertreten. In Asien sind sie vorwiegend in und vertreten, ihr Verbreitungsgebiet reicht bis beziehungsweise . Die einzige in freilebende Affenart außer dem Menschen ist der auf Gibraltar, diese Population wurde aber vermutlich vom Menschen eingeführt.
Der Lebensraum der Affen mit Ausnahme des Menschen sind vorwiegend Wälder und andere baumbestandene Gebiete. Sie sind dabei in verschiedensten Waldtypen zu finden, von bis in Gebirgswälder über 3000 Meter Höhe. Einige Arten sind teilweise Bodenbewohner, am ausgeprägtesten der .
Lebensweise
Affen sind mit Ausnahme der immer tagaktiv. Sie haben verschiedene Fortbewegungsarten entwickelt, neben dem (Mensch) und dem vierbeinigen Gehen findet sich auch das senkrechte Klettern und Springen und das Schwinghangeln. Die Mehrzahl der Affenarten sind vorwiegend oder reine Baumbewohner.
Affen haben in den meisten Fällen ein komplexes Sozialverhalten entwickelt, Einzelgänger sind selten. Manche Arten bilden große gemischte Gruppen, andere leben in Haremsgruppen, in denen ein einzelnes Männchen zahlreiche Weibchen um sich schart, wieder andere leben in langjährigen Beziehungen. In Gruppen bildet sich oft eine heraus, die durch Kämpfe, Alter, Verwandtschaft und andere Faktoren bestimmt ist.
Ernährung
Die Mehrzahl der Affenarten ist vorrangig . Früchte stellen vielfach den Hauptbestandteil der Nahrung dar, ergänzt werden sie durch Blätter, Blüten, Knollen, Pilze, Samen, Nüsse, Baumsäfte und andere Pflanzenteile. Viele Arten sind jedoch , die neben pflanzlicher auch tierische Nahrung zu sich nehmen, insbesondere Insekten, Spinnen, Vogeleier und kleine Wirbeltiere.
Auch der Mensch und .</ref> aus der Abnutzung von Zähnen der gleichen Spezies wurde jedoch auch auf raue Nahrung geschlossen, die zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Anteilen bestand. Je nach Lebensraum überwog beim Menschen die pflanzliche oder die tierische Ernährung.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung der Affen zeichnet sich durch eine lange Trächtigkeitsdauer, eine lange Entwicklungszeit der Jungen und eine eher hohe Lebenserwartung aus. Die Strategie dieser Tiere liegt darin, viel Zeit in die Aufzucht der Jungtiere zu investieren, dafür ist die Fortpflanzungsrate gering. Im Gegensatz zu anderen Primaten haben Affen eine einfache (Uterus simplex) und nur ein npaar.
Die Tragzeit beträgt etwa fünf bis neun Monate. Bei den meisten Arten überwiegen Einzelgeburten, nur bei den kommt es meist zu Zwillingsgeburten. Die Jungtiere werden als aktive e, die sich am Fell der Mutter ? bei manchen Arten auch an anderen Individuen einer sozialen Gruppe ? festhalten, bei den Wanderungen und Streifzügen getragen. Sie werden häufig einige Monate oder gar Jahre , die Geschlechtsreife tritt meist erst nach einigen Jahren auf. Bei Menschenaffen tritt die Geschlechtsreife besonders spät, meist im Alter zwischen 6 und 10 Jahren ein, beim Menschen noch einige Jahre später.
Lebenserwartung
Die der Affen beträgt typischerweise 10 bis 15 Jahre. Menschenaffen erreichen in freier Wildbahn 35 bis 50 Jahre. Unter allen Affen hat der Mensch die höchste Lebenserwartung.
Affen und Menschen
Zur Forschungsgeschichte, der kulturellen Bedeutung und anderem mehr siehe .
Im Deutschen wird ?Affe? auch als gebraucht; doch kann ?Äffchen? ein (herablassendes) sein. Das Adjektiv ?affig? hat verschiedene, ausschließlich negative Bedeutungen. Es kann eitel, eingebildet, arrogant, gekünstelt, albern, dumm oder lächerlich bedeuten. Jemanden zu ?äffen? heißt, ihn hinters Licht zu führen, ihn ?nachzuäffen?, ihn veralbernd nachzuahmen. ?Einen Affen [zu] haben? steht umgangssprachlich für .
In anderen Kulturen galten oder gelten dagegen manche Affenarten als besonders weise und klug und werden sogar als verehrt, so die e im oder die im .
Systematik
Äußere Systematik
Die Affen bilden zusammen mit den die Gruppe der (Haplorhini). Trocken- und werden als zusammengefasst. Das kommt in folgendem Kladogramm zum Ausdruck:
{{Klade
|label1= (Primates)
|1={{Klade
|label1=�� (Haplorrhini) |1={{Klade |1=� (Tarsiiformes) |2=�'''Affen''' (Anthropoidea) }} |2=� (Strepsirrhini) }}
}}
Traditionell werden Koboldmakis und Feuchtnasenprimaten als zusammengefasst. Die Halbaffen sind allerdings , da die Koboldmakis näher mit den Affen als den Feuchtnasenprimaten verwandt sind und werden darum in heutigen Systematiken nicht mehr angegeben.
Innere Systematik
Die Affen teilen sich in zwei Gruppen, die (Platyrrhini) und die (Catarrhini). Die folgende Systematik gibt die Affen bis zur Familienebene wieder:
{{Klade
|label1='''Affen''' (Anthropoidea)
|1={{Klade
|label1=Platyrrhini |1={{Klade |1= (Pitheciidae) |2={{Klade |1= (Atelidae) |2={{Klade |1= (Aotidae) |2={{Klade |1= (Callitrichidae) |2= (Cebidae)
}}}}}}}}
|label2=Catarrhini |2={{Klade |1= (Cercopithecidae) |label2= (Hominoidea) |2={{Klade |1= (Hylobatidae) |2= (Hominidae inkl. Mensch) }} }} }}
}}
Stammesgeschichte
Die Aufspaltung der Affen in die beiden Hauptlinien '') die ersten Altweltaffen (Catarrhini) auf. Sie besitzen bereits die abgeleitete Zahnformel der Altweltaffen (Reduktion des zweiten Praemolaren), das Ectotympanicum (ein Knochen, auf dem das Trommelfell aufgespannt ist) ist allerdings noch nicht zu einer knöchernen Röhre ausgewachsen.
Die Ankunft der .</ref>
Sehr frühe Belege aus dem Umfeld der und die Menschen gehören.
Literatur
- Thomas Geissmann: ''Vergleichende Primatologie.'' Springer-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-540-43645-6.
Siehe auch
Weblinks
Belege
<references>
<ref name="Westheide&Rieger">
Wilfried Westheide & Reinhard Rieger: ''Spezielle Zoologie Teil 2: Wirbel und Schädeltiere'', 2. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg ? Berlin, 2010, ISBN 978-3-8274-2039-8, S. 575 f.
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</references>
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