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Startseite > Primaten
{{Taxobox
| Taxon_Name = Primaten
| Taxon_WissName = Primates
| Taxon_Rang = Ordnung
| Taxon_Autor = , 1758
| Taxon2_WissName = Primatomorpha
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| Bildbeschreibung = (''Pan troglodytes'')
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  • (Haplorrhini)

}}

Die '''Primaten''' (Primates) oder '''Herrentiere''' sind eine zu der Überordnung der gehörige innerhalb der der . Ihre Erforschung ist Gegenstand der '''Primatologie'''. Der Ausdruck ?Affen? wird bisweilen für diese Ordnung verwendet, ist aber missverständlich, da nur eine Untergruppe darstellen. Primaten werden in die beiden Unterordnungen der (Strepsirrhini) und (Haplorrhini) eingeteilt, wobei letztere auch die (Hominidae) inklusive des en (''Homo sapiens'') mit einschließen. Die Bezeichnung stammt aus lateinisch ''pr?m?s'' (Genitiv ''pr?m?tis'', ?Erster, Vornehmster; Rangältester; Edler?, vgl. ; abgeleitet von ''pr?mus'' ?erster?) und bezieht sich auf den Menschen als ??.

Verbreitung

Mit Ausnahme des en, der eine weltweite Verbreitung erreicht hat, sind die Verbreitungsgebiete anderer Primaten größtenteils auf die und s, s und s beschränkt. Auf dem amerikanischen Doppelkontinent reicht ihr heutiges Verbreitungsgebiet vom südlichen bis ins nördliche . Die Arten auf den , die (Xenotrichini), sind ausgestorben, heute gibt es dort nur vom Menschen eingeschleppte Tiere. In Afrika sind sie weit verbreitet, die größte Artendichte erreichen sie in den Regionen südlich der . Auf der Insel hat sich eine eigene Primatenfauna (ausschließlich Feuchtnasenprimaten) entwickelt, die . In Asien umfassen die Verbreitungsgebiete der Primaten die (der dort lebende wurde jedoch möglicherweise vom Menschen eingeschleppt), den , die , und . Die östliche Grenze ihres Vorkommens bilden die Inseln und . In Europa kommt frei lebend eine einzige Art vor, der in , doch ist auch diese Population wahrscheinlich vom Menschen eingeführt.

Nicht-menschliche Primaten fehlen im mittleren und nördlichen , dem größten Teil s, den nördlichen und zentralen Teilen Asiens, dem sowie auf abgelegenen Inseln und in den Polarregionen.

Anders als andere Säugetiergruppen sind Primaten nicht im großen Ausmaß vom Menschen in anderen Regionen sesshaft gemacht worden, außer den bereits erwähnten Mantelpavianen auf der Arabischen Halbinsel und den Berberaffen in Gibraltar betrifft das nur kleine Gruppen, beispielsweise eine Population der , die von afrikanischen Sklaven auf die Karibikinsel mitgebracht wurde, oder eine Gruppe n in .

Merkmale

Obwohl die Primaten eine relativ klar definierte Säugetierordnung sind, gibt es relativ wenig Merkmale, die bei allen Tieren dieser Ordnung und sonst bei keinem anderen Säugetier zu finden sind. Dennoch lassen sich laut dem Biologen Robert Martin neun Merkmale der Primatenordnung festhalten:

  1. Der große Zeh ist (Ausnahme: Mensch) und die Hände sind zum Greifen geeignet.
  2. Die an den Händen und Füßen der meisten Arten sind flach (keine n). Zudem haben Primaten .
  3. Die Fortbewegung ist von den Hinterbeinen dominiert, der liegt näher an den hinteren Gliedmaßen.
  4. Die ist unspezialisiert und bei tagaktiven Primaten reduziert.
  5. Die ist hochentwickelt. Die Augen sind groß und nach vorn gerichtet ().
  6. Die Weibchen haben geringe Wurfgrößen. und dauern länger als bei anderen Säugetieren vergleichbarer Größe.
  7. Die e sind verhältnismäßig größer als bei anderen Säugetieren und weisen einige einzigartige anatomische Merkmale auf.
  8. Die sind relativ unspezialisiert und es gibt maximal drei; sowie maximal zwei , einen , und drei e.
  9. Es gibt weitere (für Systematiker nützliche) subtile anatomische Besonderheiten, die sich jedoch nur schwer funktionell einordnen lassen.

Körpergröße

Die kleinste Primatenart ist der mit weniger als 10 Zentimetern Kopfrumpflänge und maximal 38 g Gewicht. Am größten sind die bis zu 275 kg schweren . Generell sind Feuchtnasenprimaten mit einem Durchschnittsgewicht um 500 g kleiner als die Trockennasenprimaten mit einem Durchschnittsgewicht von 5 kg. Dies gründet auch auf den unterschiedlichen Aktivitätszeiten (siehe unten). Einige Arten haben einen ausgeprägten , wobei die Männchen mancher Arten doppelt so schwer wie die Weibchen sein können und sich auch in der Fellfarbe unterscheiden können (zum Beispiel beim ).

Behaarung

Der Körper der meisten Primaten ist mit Fell bedeckt, dessen Färbung von weiß über grau bis zu braun und schwarz variieren kann. Die Handflächen und Fußsohlen sind meistens unbehaart, bei manchen Arten auch das Gesicht oder der ganze Kopf (zum Beispiel ). Am wenigsten behaart ist der .

Gesicht

Die größten Augen aller Primaten haben die . Bei den größtenteils nachtaktiven Feuchtnasenprimaten ist zusätzlich eine lichtreflektierende Schicht hinter der vorhanden, das .

Namensgebender Unterschied der beiden Unterordnungen ist der (Rhinarium), der bei den Feuchtnasenprimaten feucht und drüsenreich ist und sich in einem gut entwickelten Geruchssinn widerspiegelt. Die Trockennasenprimaten hingegen besitzen einfache, trockene Nüstern und ihr Geruchssinn ist weit weniger gut entwickelt.

Zähne

Die ältesten gefundenen fossilen Primaten besaßen eine von 2-1-4-3, das bedeutet pro Kieferhälfte zwei , einen , vier en und drei , insgesamt also 40 Zähne. Die maximale Zahnformel der Primaten lautet jedoch 2-1-3-3, die beispielsweise bei den und n auftritt. Manche Gattungen haben ernährungsbedingt weitere Zähne eingebüßt, so besitzen die keine Schneidezähne im Oberkiefer. Die wenigsten Zähne aller lebenden Arten hat mit 18 das , das keine Eckzähne und nur mehr einen Schneidezahn pro Kieferhälfte besitzt. Die , einschließlich des en, haben die Zahnformel 2-1-2-3, also 32 Zähne.

Die Form insbesondere der Backenzähne gibt Aufschluss über die Ernährung. Vorwiegend fruchtfressende Arten haben abgerundete, insektenfressende Arten haben auffallend spitze Molaren. Bei Blätterfressern haben die Backenzähne scharfe Kanten, die zur Zerkleinerung der harten Blätter dienen.

Gliedmaßen

Da die meisten Primatenarten Baumbewohner sind, sind ihre Gliedmaßen an die Lebensweise angepasst. Die Hinterbeine sind fast immer länger und stärker als die Vorderbeine (Ausnahmen sind die und die nicht-menschlichen ) und tragen den größeren Anteil der Bewegung. Besonders ausgeprägt ist das bei den springenden Primaten und beim Menschen. Bei Arten, die sich hangelnd durch die Äste bewegen, ist der Daumen zurückgebildet (beispielsweise bei den und ). Feuchtnasenprimaten haben an der zweiten Zehe eine Putz- oder Toilettenkralle, die der Fellpflege dient. Die Unterseite der Hände und Füße ist unbehaart und mit sensiblen Tastfeldern versehen.

Schwanz

Für viele baumbewohnende Säugetiere ist ein langer Schwanz ein wichtiges Gleichgewichts- und Balanceorgan, so auch bei den meisten Primaten. Jedoch kann der Schwanz rückgebildet sein oder ganz fehlen. Mit Ausnahme der n, die generell schwanzlos sind, ist die Schwanzlänge kein Verwandtschaftsmerkmal, da Stummelschwänze bei zahlreichen Arten unabhängig von der Entwicklung vorkommen. Sogar innerhalb einer Gattung, der , gibt es schwanzlose Arten (zum Beispiel der ) und Arten, deren Schwanz länger als der Körper ist (zum Beispiel der ). Einen Greifschwanz haben nur einige Gattungen der ausgebildet (die und die ). Dieser ist an der Unterseite unbehaart und mit sensiblen Nervenzellen ausgestattet.

Lebensweise

Lebensraum

Man vermutet, dass sich die Primaten aus baumbewohnenden Tieren entwickelt haben und noch heute sind viele Arten reine Baumbewohner, die kaum jemals auf den Boden kommen. Andere Arten sind zum Teil (auf dem Boden lebend), dazu zählen beispielsweise und n. Nur wenige Arten sind reine Bodenbewohner, darunter der und der . Primaten finden sich in den verschiedensten Waldformen, darunter , , aber auch Gebirgswälder bis über 3000 m Höhe. Obwohl man diesen Tieren generell nachsagt, wasserscheu zu sein, finden sich Arten, die gut und gerne schwimmen, darunter der oder die , die sogar kleine Schwimmhäute zwischen den Fingern entwickelt hat. Für einige e Arten (Kulturfolger) sind auch Städte und Dörfer Heimat geworden, zum Beispiel den n und den .

Aktivitätszeiten

Vereinfacht gesagt sind Feuchtnasenprimaten meist nachtaktiv (Ausnahmen: ). Die unterschiedlichen Aktivitätszeiten haben sich auch im Körperbau niedergeschlagen, so sind in beiden Untergruppen nachtaktive Tiere durchschnittlich kleiner als tagaktive. Eine weitere Anpassung an die Nachtaktivität stellt der bessere Geruchssinn der Feuchtnasenprimaten dar. Vergleichbar mit anderen Säugetieren ist die Tatsache, dass Arten, die sich vorwiegend von Blättern ernähren, längere Ruhezeiten einlegen, um den niedrigen Nährwert ihrer Nahrung zu kompensieren.

Fortbewegung

Primaten verwenden unterschiedliche Arten der Fortbewegung, die sich in verschiedenen Anpassungen im Körperbau widerspiegeln und auch vom Lebensraum abhängig sind. Es lassen sich folgende Formen unterscheiden:

  • Klettern und Springen: Hierfür werden vorwiegend die senkrechten Stämme genutzt. Springfähige Primaten haben besonders starke hintere Gliedmaßen.
  • Langsames Klettern: Diese Form ist insbesondere für typisch, die behäbig durch die Äste klettern und sich mit festem Klammergriff halten.
  • (Brachiation).
  • Vierbeiniges Gehen in den Bäumen: Bei dieser Form der Fortbewegung werden vorwiegend waagrechte Äste benutzt.
  • Vierbeiniges Gehen am Boden: Während Zehen und Finger bzw. palmar am Boden aufsetzen, stützen sich und auf die Rückseite der zweiten Fingerglieder (sogenannter ).
  • ) vor.

Sozialverhalten

Primaten haben in den meisten Fällen ein komplexes Sozialverhalten entwickelt. Reine Einzelgänger sind selten, auch bei Arten, die vorwiegend einzeln leben (zum Beispiel der ), überlappen sich die Reviere von Männchen und Weibchen, und bei der Fortpflanzung werden Tiere aus solchen überlappenden Territorien bevorzugt. Andere Arten leben in langjährigen monogamen Beziehungen (zum Beispiel oder ). Vielfach leben Primaten jedoch in Gruppen. Diese können entweder Harems- oder Einzelmännchengruppen sein, wo ein Männchen zahlreiche Weibchen um sich schart, oder gemischte Gruppen, in denen mehrere geschlechtsreife Männchen und Weibchen zusammenleben. In Gruppen etabliert sich meist eine , die durch Alter, Verwandtschaft, Kämpfe und andere Faktoren bestimmt ist. Vermutlich im Zusammenhang mit dem zunehmenden Gehirnvolumen ist die relativ hoch entwickelt.

Auch die und spielt eine bedeutende Rolle. Etliche Arten haben eine Vielzahl von Lauten, die zur Markierung des Territoriums, zur Suche nach Gruppenmitgliedern, zur Drohung oder zur Warnung vor Fressfeinden dienen kann. Besonders bekannt sind die Urwaldkonzerte der und die der . Der Mensch ist der einzige, der wirklich ein hochkomplexes Lautsystem () benutzt. Auch Körperhaltungen und Grimassen können eine Kommunikationsform darstellen, eine weitere wichtige Form der Interaktion ist die gegenseitige Fellpflege. Bei den Feuchtnasenprimaten spielt der Geruchssinn eine bedeutendere Rolle, oft wird das Revier mit Duftdrüsen oder Urin markiert.

Mit der Soziologie der Primaten befasste sich im 20. Jahrhundert insbesondere der deutsche Psychiater .

Ernährung

Unter den Primaten besteht eine erhebliche Variabilität in der Ernährungsweise. Folgende Verallgemeinerungen lassen sich dennoch treffen:

Fortpflanzung

Generell zeichnen sich Primaten durch eine lange Trächtigkeitsdauer, eine lange Entwicklungszeit der Jungen und eine eher hohe Lebenserwartung aus. Die Jungtiere werden in der Regel von der Mutter umhergetragen und halten sich hierzu als aktive e in deren Fell fest. Die Strategie dieser Tiere liegt darin, viel Zeit in die Aufzucht der Jungtiere zu investieren, dafür ist die Fortpflanzungsrate gering. Die kürzeste Tragzeit haben mit rund 60 Tagen, bei den meisten Arten liegt sie zwischen vier und sieben Monaten. Die längste Trächtigkeitsdauer haben der und die mit rund neun Monaten.

Bei den meisten Arten überwiegen Einzelgeburten, und auch bei den Arten, die üblicherweise Mehrfachgeburten aufweisen (darunter Katzenmakis, und ) liegt die Wurfgröße selten über zwei oder drei Neugeborenen.

Systematik und Stammesgeschichte

Äußere Systematik

Die Primaten gehören innerhalb der zu den , einer aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen festgelegten Überordnung. Ihre nächsten Verwandten sind die (Dermoptera). Die (Scandentia), die früher manchmal den Primaten zugerechnet wurden, zeigen zwar im Schädelbau und im Verhalten Ähnlichkeiten, diese sind aber entweder generelle Merkmale der Säuger oder konvergente Entwicklungen, sodass sie heute in eine eigene Ordnung, Scandentia, gestellt werden. Das nachfolgende Diagramm gibt die vermuteten Entwicklungsverhältnisse innerhalb dieser Überordnung wieder:
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Innere Systematik

Die Primaten umfassen mehr als 500 Arten, man teilt sie heute in zwei Unterordnungen, die (Haplorrhini) und die (Strepsirrhini). Die Feuchtnasenprimaten teilen sich in die (Lemuriformes), die ausschließlich auf leben, und die n (Lorisiformes), zu denen und gehören. Bei den Trockennasenprimaten stehen die den anderen Arten gegenüber, die als (Anthropoidea oder Simiae) bezeichnet werden und sich wiederum in die und die teilen. Früher wurden die Feuchtnasenprimaten und die Koboldmakis als (Prosimiae) zusammengefasst (teilweise inklusive der Riesengleiter und der Spitzhörnchen); diese wurden den ?Echten? Affen gegenübergestellt.
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Stammesgeschichte

Die ältesten zweifelsfrei den Primaten zuzuordnenden ­funde stammen aus dem frühen (vor rund 55 Millionen Jahren).
Diese Funde, wie diejenigen des Trockennasenprimaten '''', dokumentieren jedoch bereits die Aufspaltung in die beiden Unterordnungen, daher liegt der Ursprung der Primaten vermutlich in der ­zeit vor rund 80 bis 90 Millionen Jahren.

Es existieren einige Funde aus der Oberkreide und dem wie '''' oder die , die manchmal als früheste bekannte Primaten bezeichnet werden. Ihre Stellung ist jedoch umstritten, viele Autoren sehen in ihnen eine gänzlich eigene Säugetierordnung.

Die Funde aus dem Eozän werden den und den , einer den Koboldmakis ähnlichen Familie zugeordnet und sind aus , , und bekannt. Während die Primaten in Nordamerika im ausstarben, entwickelten sie sich auf den anderen Kontinenten weiter. Die heutigen Primaten Amerikas, die , sind seit rund 35 Millionen Jahren fossil belegt, älteste bekannte Gattung ist ''''. Aus dem sind Vorfahren der meisten heutigen Familien bekannt, eine Ausnahme bilden die Primaten Madagaskars, was aber wohl auf eine schlechte Fossilienfundrate zurückzuführen ist. In Europa starben die nichtmenschlichen Primaten ? aus der Familie der n (Cercopithecidae) ? im aus. In beispielloser Weise hat sich der (''Homo sapiens)'' innerhalb der letzten 100.000 Jahre über die gesamte Welt ausgebreitet, sodass heute ? mit Ausnahme des , wo dauerhafte Wohnsiedlungen fehlen ? überall auf der Erde Primaten zu finden sind.

Primaten und Menschen

Die folgenden Kapitel befassen sich mit dem Verhältnis zwischen Menschen und anderen Primaten, wobei der Mensch selbst weitestgehend unbeachtet bleibt.

Forschungsgeschichte

Zu den frühesten im zu den Primaten gerechnet.

Ganz mochte man sich mit der Einordnung der Menschen unter die Primaten nicht abfinden, so teilte diese Gruppe in die ?Bimana? (Zweihänder, also Menschen) und ?Quadrumana? (Vierhänder, also nicht-menschliche Primaten). Diese Einteilung spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass Menschenaffen in jener Zeit oft mit einem Stock dargestellt wurden, da das zweifüßige Gehen ohne Hilfe dem Menschen vorbehalten war. Im 19. Jahrhundert wurde die entwickelt und band mit seinem Werk ''Evidence as to Man?s Place in Nature'' (1863) den Menschen konsequent in die Evolutionsvorgänge ein, was noch jahrzehntelange Diskussionen anheizen sollte, ob der Mensch denn wirklich vom Affen abstamme. Der britische Zoologe (1827?1900), ein konservativer und Autodidakt, versuchte einerseits, Darwins und Huxleys Thesen zu widerlegen, unter anderem mit der Behauptung, die Erde existiere für die beschriebenen Evolutionsprozesse noch nicht lang genug, andererseits aber modifizierte er die Einteilung Linnés, indem er die von den Primaten abtrennte und die bis vor kurzem gültige Einteilung in und durchführte. Mivart etablierte auch eine Merkmalsliste der Primaten, in der er unter anderem ausgebildete e, einen Greiffuß mit gegenüberstellbarer Großzehe und einen freihängenden mit dahinterliegendem anführte.

Ab dem 20. Jahrhundert spaltete sich die Forschungsgeschichte in zahlreiche Bereiche auf, die hier stichwortartig wiedergegeben werden:

  • '''? zu seinen direkten tierischen Vorfahren zu finden.
  • ''' (Pongidae) gegenübergestellt wurde, heute allerdings zweifelsfrei als Mitglied der Menschenaffen (Hominidae) eingeordnet wird.
  • '''.
  • '''Erhaltungsbiologie:''' Angesichts der zum Teil drastisch zurückgehenden natürlichen Lebensräume vieler Arten werden Fragen des es und der Errichtung geeigneter Schutzgebiete immer brennender.

Generell lässt sich in den letzten Jahrzehnten ein Rückgang der Forschung mit und Fragestellungen und ein Aufschwung in Freilandforschung und Verhaltensbiologie erkennen.

In Japan besteht seit 1956 das und seit 1967 das in Kyoto.

Kulturelle Bedeutung

Die Menschenähnlichkeit im Körperbau und mehrere Angewohnheiten haben oft zu mythischen Vorstellungen beigetragen. Zu diesen Angewohnheiten zählen das morgendliche Aalen in der Sonne, das als religiöse Sonnenverehrung gedeutet wurde, die Schreie und Gesänge und die vermutete eheliche Treue mancher Arten.

In verschiedenen Religionen wurden manche Arten zu dieser Tiere in Verbindung gebracht, was sich in Gedichten und Gemälden niedergeschlagen hat.

Bekannt ist das Symbol der , die nichts sehen, nichts hören und nichts sagen.

Primaten als Haustiere

Die ältesten Belege über Primaten als e stammen aus dem Alten Ägypten, wo Bilder zeigen, wie Paviane an der Leine geführt wurden und mit Kindern spielten. Aus dem alten China sind als Haustiere bekannt. Über Jahrtausende hinweg wurden Primaten als Haustiere gehalten, auch heute ist dies noch mancherorts üblich. Gehalten werden vor allem und kleinere Arten wie ? bekannt war der Schimpanse s. Problematisch ist dabei, dass diese Tiere selten gezüchtet, sondern meistens als Jungtiere gefangen werden, was oft mit der Tötung der Mutter einhergeht. Unter dem Aspekt des es werden Primaten als Haustiere generell abgelehnt, da eine kaum möglich ist und es auch zur Übertragung von Krankheiten ? in beide Richtungen ? kommen kann.

Primaten als Nutztiere

Unter den Primaten finden sich keine klassischen Nutztiere. Im Bereich der medizinischen Forschung und der Erprobung von Kosmetika werden Primaten vielfach für e benutzt. Am bekanntesten ist wohl der , der 1940 am n entdeckt wurde. Früher hat die Suche nach Versuchstieren die Populationen zum Teil drastisch dezimiert; heute stammen die Tiere für diese Zwecke meist aus eigener Züchtung.

Ein weiteres Einsatzgebiet von Primaten war die . Der erste war ?Gordo?, ein , der an Bord einer -Rakete ins All befördert wurde. Es folgten weitere Totenkopfaffen, Rhesusaffen und in den Raumfahrtprogrammen der , s und der .

In den USA gab es Projekte, bei denen als Hilfen für körperlich behinderte Menschen ausgebildet wurden.

Bedrohung

Das größte Artensterben in jüngerer Vergangenheit hat auf stattgefunden. Die Insel, die erst vor rund 1500 Jahren von Menschen besiedelt wurde, ist Heimat zahlreicher Tierarten, darunter fünf Primatenfamilien. Mindestens acht Gattungen und fünfzehn Arten sind seither dort ausgestorben, höchstwahrscheinlich aufgrund der Bejagung, möglicherweise gekoppelt mit klimatischen Veränderungen. Zu den dort ausgerotteten Primaten zählen vorrangig größere, bodenlebende Arten, darunter die Riesenlemuren '''' und der gorillagroße '''' sowie die (?Faultierlemuren?) und (?Pavianlemuren?).

Global betrachtet ist die Situation vieler Primatenarten besorgniserregend. Als vorrangig waldbewohnende Tiere sind sie den Gefahren, die mit den großflächigen Abholzungen der Wälder einhergehen, drastisch ausgeliefert. Die Verbreitungsgebiete vieler Arten machen nur mehr einen Bruchteil ihres historischen Vorkommens aus. Die Jagd tut ein Übriges: Gründe für die Bejagung sind unter anderem ihr Fleisch, das verzehrt wird, und ihr Fell. Hinzu kommt die Tatsache, dass sie Plantagen und Felder verwüsten, sowie die ? weitgehend illegale ? Suche nach Haustieren. Dabei werden meist die Mütter erlegt, um halbwüchsige Tiere einfangen zu können. Obwohl die keine Primatenart als in den letzten 200 Jahren ausgestorben listet, gilt eine Reihe als stark gefährdet. Zu den bedrohtesten Primaten zählen beispielsweise die und die Südamerikas, der auf Java endemische , mehrere und der .

Einer im Juni 2019 veröffentlichten Untersuchung zufolge geht der Bestand von 75 % der Primaten-Arten zurück und 60 % sind vom Aussterben bedroht. Zu den Hauptgründen gehört die zunehmende Entwaldung. Zwischen 2001 und 2015 wurde 47 % der Waldfläche in Südostasien abgeholzt, in Süd- und Mittelamerika und in Südasien liegt dieser Wert bei 26 % und in Afrika verschwand 7 % der Waldfläche.

Durch den vom Menschen verursachten </ref>

Zurzeit (2023) gelten laut IUCN 88 Arten als ''Critically Endangered'' (vom Aussterben bedroht), 145 als ''Endangered'' (stark gefährdet), 115 als ''Vulnerable'' (gefährdet). Für 14 Arten sind keine Daten vorhanden, weshalb sie als ''Data Deficient'' (ungenügende Datengrundlage) klassifiziert werden.

Literatur

  • : ''Vom Affen zum Menschen 1 & 2. Spektrum Compact 2004,1.'' Verlag Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 2004, ISBN 3-936278-70-9.
  • Thomas Geissmann: ''Vergleichende Primatologie.'' Springer, Berlin 2003, ISBN 3-540-43645-6.
  • Colin Groves: ''Primate Taxonomy.'' Smithsonian Institution Press, Washington 2001, ISBN 1-56098-872-X.
  • Andreas Paul: ''Von Affen und Menschen.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998, ISBN 3-534-13869-4.
  • Detlev Ploog: ''Soziologie der Primaten.'' In: ''Psychiatrie der Gegenwart.'' Band I.2. Berlin/Heidelberg/New York 1980, S. 379?544.
  • Daris Swindler: ''Introduction to the Primates.'' University of Washington Press, Washington 1998, ISBN 0-295-97704-3.
  • Thomas S. Kemp: ''The Origin and Evolution of Mammals.'' Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-850761-5.

Weblinks

  • (englisch)
  • (englisch)
  • (englisch)

Einzelnachweise

<references>
<ref name="Estradaetal">
Alejandro Estrada, Paul A. Garber, Abhishek Chaudhary. ''Expanding global commodities trade and consumption place the world?s primates at risk of extinction.'' PeerJ, 2019; 7: e7068
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</references>